WIEN-TAGEBUCH: 29./30. Juni, 2. Juli 2019
KAISERMANTEL IM FAULBAUM
Der Kaisermantel (Argynnis paphia) ist in der Lobau häufig anzutreffen. Noch nie sah ich ihn aber bisher im Echten Faulbaum (Frangula alnus) fliegen und an den Blüten naschen.
So entstanden an drei Tagen viele Aufnahmen, wie ich sie bisher noch nie machen konnte.
Natürlich war das Teleobjektiv nützlich, aber die Flatterhaftigkeit der Falter erschwerte das Fotografieren – manche meiner Lieblingsbilder, vor allem der Falter im Flug, entstanden daher rein zufällig!
(besser gesagt, "glücksfällig").
Im vorigen Jahr habe ich am 9. Juni im Gelände unter dem Wurzelstock eines gestürzten Baumes viele Falter gesehen, darunter vor allem den Kaisermantel, und ihnen auch eine Webseite gewidmet. Sie finden sie HIER!
Blattwerk und Schmetterling verschmelzen zu einem Bild.
Wo enden die Blätter, wo beginnen die Flügel?
Man sieht, der Kaisermantel ist hier zu Hause!
Links: Kaisermantel im Echten Faulbaum (Argynnis paphia)
Rechts: Abbildung des Faulbaums (dort noch Rhamnus Frangula L. benannt)
Reproduktion aus:
Schlechtendal-Langethal-Schenk: Flora von Deutschland, 5. Auflage (verbessert von Haller), Gera-Unternhaus, 30 Bände 1880-1887, Reproduktion aus Band 21, Taf. 91, Text S. 283
So kennt man den Kaisermantel traditionell aus vielen Abbildungen.
Im Faulbaum-Strauch zeigt er sich viel-seitig und -tätig, wie die folgenden Bilder beweisen:
an den Blüten saugend, flatternd, fliegend, sich paarend . . .
Links: der Saugrüssel ist noch eingerollt!
Schmetterlinge im Flug
und auf dem Boden, auf dem linken Bild mit einem C-Falter (Polygonia c-album).
Hier, nahe am Wasser, wächst der Echte Faulbaum.
Manchmal wollen hier Kinder Fische "retten" und Radfahrer durchqueren
die idyllische "Lacke", Wasser und Schlamm aufwirbelnd.
Dann warte ich, bis wieder Ruhe ist und die Schmetterlinge
auf den feuchten Boden zurückkehren. Im oberen Geäst des Faulbaums sind sie ohnehin immer ungestört.
Der Regen hat die Furt unpassierbar gemacht. Früher ging ich trockenen Fußes über die vielen Holzstücke hinüber in das Gelände, in dem ein Weg zum Josefsteg führt
(Achtung: der ist jetzt leider gesperrt, weil baufällig!).
Einer, der heranschwirrt, einer, der sich schon an die Blüten klammert . . .
(eins meiner Lieblingsbilder!)
Schmetterlinge im Flug – so habe ich sie noch nie gesehen . . .
Noch eines meiner Lieblings-"Flugbilder".
Licht und Schatten . . .
Schmetterlingsgetümmel links, kleines fliegendes Insekt rechts oben . . .
Hier gleich drei Schmetterlinge im Gezweig.
und ein leuchtender Falter im Sonnenlicht, einer dunkel im Schatten.
Zuerst konnte ich dieses merkwürdige Gebilde nicht deuten,
dann aber erkannte ich, daß hier zwei Schmetterlinge zusammengefunden hatten!
Unten saugen sie bei wolkenbedecktem Himmel Nährstoffe aus der feuchten Erde (links),
manchmal werfen sie kurze oder lange Schatten in greller Nachmittagssonne.
Und sie bleiben dabei nicht allein:
Manchmal wird auch der Distelfalter (Vanessa cardui) geduldet,
und manchmal sitzt der Admiral (Vanessa atalanta) im Kiesmeer.
Ich könnte noch viel mehr Bilder zeigen, den Abschluß bilde aber ein Kontrastprogramm:
dunkel (oben) und hell / dunkel (unten).
Schmetterlinge im Faulbaum, strahlendes Sonnenlicht, leuchtend blauer Nachmittagshimmel
(unverändertes Foto, weder freigestellt noch nachbearbeitet!),
unten die dunkle Silhouette eines Falters.
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Fotos: Copyright Dr. Waltraud Neuwirth, Wien
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