GEORG TRAKL (1887 Salzburg – Krakau/Galizien 1914)
EIN WINTERABEND
Wenn der Schnee ans Fenster fällt,
Lang die Abendglocke läutet,
Vielen ist der Tisch bereitet
Und das Haus ist wohlbestellt.
Mancher aus der Wanderschaft
Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.
Golden blüht der Baum der Gnaden
Aus der Erde kühlem Saft.
Wanderer tritt still herein;
Schmerz versteinerte die Schwelle.
Da erglüht in reiner Helle
Auf dem Tische Brot und Wein.
(Quelle: Der tausendjährige Rosenstrauch, Deutsche Gedichte aus tausend Jahren,
ausgewählt und eingeleitet von Felix Braun, 11.–16. Tausend, Wien 1949, S. 651)
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