NEUWIRTH JOUR FIXE 2025
LIEBE JOUR-FIXE-FREUNDINNEN UND -FREUNDE!
Wir hoffen, daß das Jour-Fixe-Programm coronabedingt nicht geändert werden muß
und daß die untenstehenden Veranstaltungen stattfinden können;
andernfalls werden Sie zeitgerecht verständigt.
Veranstaltungsort: Robert's Alt-Sievering (Sieveringer Straße 63)
Veranstaltungszeit: ab 17 (Abendessen), Vortrag ab ca. 18.45
Ausnahme: der Vortragsbeginn am 15. Jänner (Frau Dr. Haslinger)
ist um 16 h, Einlass ab 15 h!
Verkehrsverbindungen: S 45 bis Oberdöbling, dann Bus 39A (bis Daringergasse), oder
Straßenbahn 38 (bis Sieveringerstraße), dann Bus 39A
Eintrittsgebühr: keine, Konsumation obligatorisch
TERMINE 2025
15. Jänner 2025: Dr. Ingrid Haslinger: Habsburgs Hochzeiten
Vortragsbeginn 16 h, Einlass ab 15 h
Bella gerant alii, tu felix Austria nube! – Dieses geflügelte Wort prägt eindrucksvoll die Heiratspolitik der Habsburger – von den frühen bis zu den späten Heiraten. Liebesheiraten wird man allerdings nicht viele darunter finden.
Einlasskarte zur Hochzeit von Erzherzogin Gisela mit Prinz Leopold von Bayern
in der Augustiner Hofkirche
Foto ⓒ
Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Wien
Doch was machte eine Hochzeit in Habsburger Kreisen aus? Von der Frühzeit sind nur wenige Akten erhalten. Systematischer werden die Unterlagen erst ab 1797, als in den Neueren Zeremonialakten eine eigene Rubrik Vermählungen eingerichtet wurde. Darin lässt sich ablesen, dass es – vor allem bei Vermählungen des jeweiligen Kaisers bzw. von Erzherzoginnen – ein strenges Protokoll gab. Die Erzherzogin musste angeworben werden. War der Kaiser mit der Werbung einverstanden, kam der Abgesandte des Bräutigams nach Wien und musste im Hause der Eltern der zukünftigen Braut nochmals um das Einverständnis der Eltern ansuchen. Dann wurde die Braut am Vermählungstag in die Augustinerkirche geführt. Wurde eine Erzherzogin ins Ausland vermählt, fand eine Hochzeit per procuratorem statt, d.h. die Erzherzogin wurde an einen Erzherzog vermählt, der den Bräutigam vertrat. Denn eine unvermählte junge Frau konnte schicklicherweise nicht reisen. Kam die Braut aus dem Ausland, stieg sie meist in der Favorita (heute Theresianische Akademie) ab und hielt einen Tag später feierlichen Einzug in Wien.
Musikprogramm zum Familiendîner anlässlich der Hochzeit von Erzherzogin Gisela,
einer der beiden Töchter von Kaiser Franz Joseph, mit Prinz Leopold von Bayern
Foto ⓒ
Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Wien
Bei seiner Brautwerbung um Erzherzogin Marie Louise musste Kaiser Napoleon I. allerdings eine herbe Niederlage einstecken. Er schickte Marschall Berthier als Brautwerber nach Wien und dachte, dieser würde Marie Louises Gemahl per procura werden – doch er täuschte sich in seinem zukünftigen Schwiegervater. Der vom Korsen gedemütigte Kaiser bestand darauf, dass Erzherzog Karl, der Sieger von Aspern, seine Tochter per procura heiraten müsse.Wenn auch die Heiratspakte meist zur Zufriedenheit der Habsburger ausfielen, so war dies mit Napoleon nicht der Fall. Der Pakt wurde von Botschafter Schwarzenberg unterzeichnet, weil der Botschafter fürchtete, Napoleon könnte es sich nochmals überlegen. Das hieß aber, dass an den Pakt keine Bedingungen seitens des Kaisers geknüpft waren – mit einem Wort, der Heiratspakt brachte Kaiser Franz keinen Vorteil im Hinblick auf territoriale oder politische Ansprüche. Auch die Ehe seiner Tochter Leopoldina mit Dom Pedro, dem späteren Kaiser von Brasilien, brachte der Monarchie keine Vorteile. Hochzeiten ohne das Procedere per procura gab es nur dann, wenn die Braut von ihren Eltern begleitet wurde, wie beispielsweise Caroline Auguste 1816 nach Wien, Prinzessin Sophie 1824, und Prinzessin Elisabeth 1854. An Liebesheiraten gab es im Hause Habsburg recht wenige, u.a. Maria Theresia mit Franz Stephan von Lothringen, Erzherzog Joseph mit Prinzessin Isabella von Parma (wobei hier nur der Erzherzog verliebt war), Kaiser Franz Joseph und Prinzessin Elisabeth in Bayern (auch hier ging die Liebesbezeugung vom Bräutigam aus), Erzherzogin Elisabeth Marie und Prinz Otto von Windischgrätz (eine dem Gemahl aufgenötigte Ehe), Erzherzog Karl Franz Joseph und Prinzessin Zita von Bourbon-Parma.
Huldigung zur Silberhochzeit Franz Joseph - Elisabeth
Foto ⓒ
Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Wien
12. März 2025: Peter Michael Wildner: Die Privatsammlung K–W
Das Sammeln geschieht aus Leidenschaft und wird angetrieben von der unersättlichen Neugier, immer wieder auf neue unbekannte Formen und Dekore zu stoßen. Stücke zu finden, mit bestehenden Stücken zu vergleichen und Zusammenhänge herzustellen, das macht das Sammeln erst so richtig spannend. Über Jahre ist so eine „Schausammlung“ entstanden, die einen Wiener Porzellan immer wieder aus einem anderen Blickwinkel betrachten lässt und so neue Fragen aufwirft.
Fotos: Ⓒ Peter-Michael Wildner, Wien
9. April 2025: Dr. Johannes Dauth:
Auf den Spuren von Kilian Ignaz Dientzenhofer und dem hl. Johannes Nepomuk in Prag
Der Vortragende schreibt dazu:
Kilian Ignaz Dientzenhofer (* 1. September 1689 in Prag; † 18. Dezember 1751 ebenda) war ein berühmter und gefragter Baumeister und Architekt in Prag.
Auf einem Spaziergang durch Prag sehen wir einige seiner profanen Bauwerke, wie die Villa Amerika, aber auch seine berühmten Kirchen wie Sankt Nikolaus am Altstädter Ring und Sankt Nikolaus auf der Kleinseite.
Die Villa Amerika, das Sommerpalais Michna
Fotos: Ⓒ
Dr. Johannes Dauth, Wien
Wenn wir den Bauwerken von Kilian Ignaz Dientzenhofer folgen, kommen wir auch unweigerlich bei zahlreichen Nepomuk-Statuen vorbei und ich kann die zwei Nepomuk-Kirchen in Prag, Johannes Nepomuk am Hradschin und Johannes am Felsen, beide von Kilian Ignaz Dientzenhofer archetektonisch geplant, auch von Innen vorstellen.
St. Nikolas am Altstädter Ring, im Vordergrund das Jan Hus-Denkmal
Johannes am Felsen
Militärkirche Johannes Nepomuk am Hradschin, Detail aus dem
Deckengemälde von Václav Vavřinec Reiner
So malten sich diese Barockmaler selbst, den Heiligen malend, damit er ihnen im Traum erscheine und sie so wussten, wie er aussah.
Begleiten Sie mich auf einem spannenden Rundgang durch die Goldene Stadt.
Johannes Dauth
7. Mai 2025: DI Philipp Revertera: „Hier fand ich, was ich lange suchte.“
Erzherzog Johanns naturwissenschaftliche Interessen und deren Einfluss
auf die Wiener Porzellanmanufaktur.
Der jüngste Sohn von Kaiser Leopold II und Bruder des ersten österreichischen Kaisers Franz ist als ‚Steirischer Prinz‘ in die Geschichte eingegangen und genießt heute noch hohes Ansehen innerhalb und außerhalb der grünen Mark.
Büste Erzherzog Johann, Wiener Porzellanmanufaktur, Jahresstempel (1)814
ⓒ Universalmuseum Joanneum, Graz,
Kulturhistorische Sammlung, Inv. Nr. 06064
Besonders verdient gemacht hat er sich durch seine Forschungen und Dokumentationen in verschiedensten Bereichen und Disziplinen. Vor allem anderen lagen ihm aber die Naturwissenschaften am Herzen sowie daraus resultierend die Erschließung und Nutzung natürlicher Ressourcen für deren praktische Anwendung.
Franziszeische Landesaufnahme Steiermark, 1829, Blatt W 04-03
ⓒ
Österreichisches Staatsarchiv / BEV
Chromstufe – ⓒ Sammlung APR
In diesem Zusammenhang gab es auch eine Zusammenarbeit mit der Wiener Porzellanmanufaktur, ein Umstand, dem sowohl in der Erzherzog-Johann- als auch in der Porzellanliteratur mit Ausnahme knapper Erwähnungen recht wenig Beachtung geschenkt wurde.
Porzellantasse mit Untertasse, Wiener Porzellanmanufaktur
Tasse: Jahresstempel (1)812, Untertasse: Jahresstempel (1)814
ⓒ Sammlung APR
Der Vortragende hat sich mit dieser Geschichte vor einigen Jahren näher beschäftigt und wird über seine „Forschungsergebnisse“, - eingebettet in biographische Details des Erzherzogs sowie vor dem allgemeinen kulturgeschichtlichen Hintergrund der frühen 1800er Jahre, - berichten.
Botanischer Teller mit Eryngium, Wiener Porzellanmanufaktur, Jahresstempel (1)821
ⓒ Bundesimmobilienverwaltung Sammlung,
Standort Silberkammer, Hofburg Wien
Programmänderungen vorbehalten!
Bitte beachten Sie, daß der Vortragstag ein Mittwoch ist
(Schließtage im Restaurant: Montag und Dienstag).
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