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MONATSOBJEKT JUNI 2016

STEINBÖCK – EMAIL-KUNSTHANDWERK AUS WIEN

Am 10. Oktober 2006 referierte Herr Gerhard Autrieth im Rahmen meines Jour Fixe über die Wiener Manufaktur Steinböck, deren umfangreiches Produktionsprogramm von vielen Sammlerinnen und Sammlern geschätzt wird. Nach diesem Vortrag habe ich selbst manches zusammengetragen. Einige Fotos mögen die Vielfalt dieser Emailwaren dokumentieren:

Steinböck-Email

Diese Dekoration lehnt sich eng an den Wiener Jugendstil an, mit den charakteristischen Blättern und der Klimt-verwandten Ornamentik der Gewänder.

Steinböck-Email

Steinböck-Email

Die kerzenerleuchtete Winterlandschaft (Gang zur Christmette?) entspricht wohl einem folkloristisch-naiven Stil. Selten wird die Firmenmarke von einer Malersignatur (hier "Liesl") begleitet.

Steinböck-Email

Steinböck-Email

Eine Kassette mit Email-Deckel.
Preziös-kapriziös, fast rokokohaft, die "Helena Rubinstein"-Szene,
mit zahlreichen Kosmetik-Gefäßen.
Das bedruckte Papier-Etikett ist auf die Unterseite der Kassette geklebt.

Steinböck-Email

Steinböck-Email

Steinböck-Email    Steinböck-Email

Die Mister "S"-Serie mit streng geometrischem Dekor.


Über die Firma berichtete Herr Autrieth:
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im 6. Wiener Bezirk von den Brüdern Heimo und Hannes Steinböck die erste Wiener Emailmanufaktur gegründet, die sich mit der künstlerischen Gestaltung von emaillierten Gegenständen (wie Schalen und Dosen) beschäftigte. Anfangs wurde der Dekor in reiner Handarbeit mit dem Pinsel aufgetragen, später, als das Unternehmen erfolgreich wurde, entwickelte man ein Siebdruckverfahren (Applizieren der Dekore mittels Trägerpapier auf die Objekte). In den fünfziger Jahren übersiedelte das Unternehmen in den 1. Bezirk (Bauernmarkt 24), wo in einem großen Dachatelier (mit einer eigenen Siebdruckerei) bis zu 120 Damen die Steinböck-Emailprodukte erzeugten. Die wichtigsten Kunden waren Hotels und Souvenirgeschäfte, Verkaufsstellen in Museen, Hochzeitsausstatter und Juweliere (Uhren). In den späten 70er Jahren begann man auch Schmuck zu erzeugen. Michaela Frey, die bei Steinböck das Emaillieren gelernt hatte, machte sich selbständig (Schwerpunkt Schmuck) und leitete eine bekannte Firma, die heute noch ihren Namen trägt. Das Produktionsprogramm umfaßte bis 1993 die unterschiedlichsten Gegenstände: Schalen, Dosen, Spiegel, Schmuck, Schuhlöffel, Fingerhüte, Glocken, Aschenbecher, Serviettenringe etc. etc.

 Steinböck-Compass

Firmeneintragung im Industrie-Compass Österreich 1980/81, Seite 1044

Fotos: Copyright Dr. Waltraud Neuwirth, Wien

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